Analysekriterien

Tulpe L2
Überblick | Analysekriterien | Ausgabevariablen | Profilanalyse | Syntaktische Komplexität | Literatur

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Zur Bewertung von Schülertexten liegen einige Kriterienkataloge bzw. Analyseraster vor wie z.B. das Zürcher Textanalyseraster (Nussbaumer/Sieber 1994), die Auswertungskriterien von Augst/Faigel (1986) und Feilke(1988/96). Zu den Grundgrößen der Textqualität gehören dabei basale quantitative Merkmale, wie die absolute Textlänge, die Länge der einzelnen Sätze und deren syntaktischen Einheiten oder die Anzahl von Wörtern einer bestimmten Wortart oder eines vorher definierten Wortfeldes. Außerdem wird häufig die Bestimmung von Verhältnissen durchgeführt, um relative Aussagen treffen zu können. So können die Worthäufigkeiten in Beziehung zur Textlänge gesetzt werden, um Werte zu erhalten, die als Type-Token-Relationen bezeichnet werden. Außerdem werden Satzmaßzahlen ins Verhältnis zu den Kennwerten ihrer Bestandteile (Teilsätze, Verbalkonstrukte etc.) gesetzt, um die sprachliche Komplexität eines Textes einzuschätzen.

Um einen qualitativen Zugang gerade zu den syntaktischen Fähigkeiten eines Schreibers zu erlangen, wird der Fokus auf die Fähigkeit gelegt, komplexe Satzmuster anzuwenden (Feilke 1988/96), gleichzeitig werden aber auch die Fehler analysiert, die im Bereich der Wortstellung auftreten. Ein anderer Zugang findet über die Analyse von inkorrekten morphosyntaktischen Formen und orthographischen Schreibweisen statt.

Mit spezieller Fokussierung auf die Sprachkompetenz bzw. die Progression im Spracherwerb bei Kindern mit Migrationshintergrund stehen die psycholinguistischen Entwicklungs- bzw. Stufenmodelle von Clahsen (1985), und das von Grießhaber (2006) für den Erwerb von Deutsch als Zweitsprache, für eine Analyse zur Verfügung.

Auf den folgenden Seiten werden die Kriterien, die für das Tulpe-L2-Auswertungsraster auf den 3 Ebenen Wortschatz, Syntax und Textstruktur implementiert wurden, detaillierter beschrieben.