Das Ding mit dem Plastik…

…oder warum ich jetzt ein Puppenhaus baue.

Und irgendwann kommt dann der Moment (um genau zu sein, kurz vor dem dritten Geburtstag), an dem mein Kind uns darum bittet, zum nächsten Geburtstag doch bitte Playmobil geschenkt zu bekommen.

OK. Nicht dass ich nicht selbst (trotzdem ich eher der Legotyp war), zahlreiche Playmobil-Landschaften mein Eigen nannte als ich noch Kind war, bin ich inzwischen aber der Meinung, dass Kinder kein Plastik zum Rollenspiel mit kleinen Figuren brauchen.

Nun ja. Der Geburtstag rückt näher und mich überkommt immer mehr die Vorahnung, dass das ohne Playmobil irgendwie kein besonders erfreuliches Ende nehmen wird. Und so mache ich mich am Vorabend auf in ein Geschäft, um wenigstens für den Notfall (so ein dritter Geburtstag ist schon auch irgendwie wichtig in der Entwicklung eines Kindes… oder so) ein Minimalpaket Playmobil zur Hand zu haben, sollte das Buch und die neue Winterjacke nicht einschlagen.

Es kommt dann also wie es kommen musste und ich hole nachdem die ersten Geschenke ausgepackt sind, reumütig das Playmobil-Päckchen aus dem Schlafzimmer, nachdem mich der traurig fragende Blick meines Kindes direkt ins Herz trifft.

Und tatsächlich. 2 Minifiguren (ein rothaariges Mädchen und ein dunkelhäutiger Junge), 3 Hasen, 2 Meerschweinchen und ein Zaun zaubern dem Kind das Lächeln auf die Lippen, welches ein Geburtstag, so man ihn den feiert, auf die Lippen eines Kindes zaubern sollte.

Und weiter spielt mein Kind tatsächlich auch noch Tage später mit genau den 2 Minifiguren, 3 Hasen, 2 Meerschweinchen und dem Zaun. Das hatte ich so nicht erwartet, bin aber irgendwie gerührt davon.

Der Streichelzoo

Um nun also nicht in die Verlegenheit zu kommen dem Spieltrieb des Kindes durch den berechtigten Beweis, dass es ja genau damit spielen würde, nicht immer mehr Plastik aus dem Spielzeugladen hinterherwerfen zu müssen und gleichzeitig zum glücklich machen des Kindes auch noch Spaß und Fertigkeiten zu vermitteln, trete ich die Flucht nach vorne an.

Komm wir bauen deinen Playmobil-Figuren einen Stuhl!” höre ich mich jetzt selbst sagen.

Ist ja jetzt nicht so, als wäre ich Schreiner oder Intarsienfasser… Ich baue ab und an Mal was Grobes aus Leisten, Balken und Brettern und dementsprechend umfasst meine Werkzeugkiste eher weniger filigrane Gerätschaften. Aber der hoffnungsvolle Blick meines Kindes zwingt mich dann doch zum Handeln.

Mühevoll bearbeite ich nun also einen kleinen Holzblock und versuche ihm eine Form zu entlocken, die wenigstens entfernt an einen Stuhl erinnert. Das Resultat lässt sich dann doch einigermaßen sehen und die Begeisterung in den Kinderaugen bestätigt mich in meinem Tun.

Stuhl? 1
Stuhl 1 (1:20 blau) mit Mädchen und Karotte

Und was wäre ein Stuhl ohne einen Tisch, so die berechtigte Frage, die unausweichlich kommen muss. Und da ist sie auch schon. Und wieder sitze ich am Boden und säge ein kleines Stückchen Holz von einem Balken ab, um ihm diesmal die Form eines Tisches abzupressen. Immer noch ein bisschen ungelenk, aber vom Resultat her zur vollen Zufriedenheit meines Kindes, beschließe ich den nächsten Tag im Baumarkt zu verbringen, um geeignetes Werkzeug für die zukünftigen Herausforderungen zu erwerben, die kommen werden.

Tisch (1:20 rosa) mit Stuhl (blau, jetzt mit rosa Füßchen)

So sicher, wie das Amen in der Kirche.

Fortsetzung: Wir bauen also ein Puppenhaus

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